Zähneknirschen: Ursachen, Probleme und Behandlungsmöglichkeiten
Wertvolle Gesundheitsinformationen von Ihrem Zahnarzt Nürnberg: Etwa jeder und jede Zehnte in Deutschland knirscht mit den Zähnen. Beim sogenannten Bruxismus handelt es sich zwar nicht um eine Krankheit im engeren Sinne. Das starke Aufeinanderpressen der Zähne sorgt aber für teilweise schmerzhafte Verspannungen der Kaumuskulatur und schadet langfristig dem Zahnschmelz. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Sie dagegen tun können.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Ursachen des Zähneknirschens
- Probleme und Folgen von Zähneknirschen
- Diagnose von Zähneknirschen
- Kieferorthopädische Ansätze zur Behandlung
- Myofunktionelle Therapie und Verhaltenstherapie
Das Wichtigste in Kürze
- Vor allem Stress und ständige Anspannung führen zu nächtlichem Zähneknirschen und -pressen.
- Durch die starke Belastung nutzt sich der Zahnschmelz ab, es können Fehlstellungen und Karies entstehen.
- Eine Knirscherschiene schützt die Zähne, während Entspannungsverfahren und Psychotherapie die Ursachen des Knirschens verbessern.
Ursachen des Zähneknirschens
Zähneknirschen hängt meistens mit Stress und einer hohen allgemeinen Anspannung zusammen. Sozialer Stress wie familiäre oder berufliche Belastungen spielen wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Bruxismus. Allerdings scheinen einige Menschen anfälliger zu sein als andere, wobei eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen könnte. Nicht zuletzt können auch Alkohol, Koffein, Drogen oder bestimmte Medikamente wie Antidepressiva nächtliches Zähneknirschen auslösen.
Probleme und Folgen von Zähneknirschen
Häufiges Zähneknirschen schadet dem Zahnschmelz, was das Risiko für Karies und die Schmerzempfindlichkeit der Zähne erhöhen kann. Zahnfüllungen, Zahnersatz oder Implantate können ebenfalls Schaden nehmen, da sie nicht für die ständige Belastung ausgelegt sind. Bei starkem Zähneknirschen können sich die Zähne sogar aus dem Kiefer lösen, anfangen zu wackeln und sich dadurch verschieben.
Unter dem starken Druck leiden bei Bruxismus nicht nur die Zähne, sondern auch die Kiefermuskulatur. Sie kommt nicht mehr zur Ruhe, was zu dauerhaften Verspannungen führt, die sich auch in Form von Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen äußern können. Außerdem kann eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) inklusive Nacken- und Schluckbeschwerden entstehen.
Diagnose von Zähneknirschen
Da das Zähneknirschen meist nachts geschieht, wissen die meisten Betroffenen nichts davon. Manche werden von ihren Partnern oder Partnerinnen auf den nächtlichen Bruxismus angesprochen. Bei anderen erfolgt die Diagnose erst, wenn der Zahnarzt oder die Zahnärztin erste Anzeichen für die typische Abnutzung an den Zähnen entdeckt. Andere spüren morgens Schmerzen im Kiefer und suchen daraufhin eine Zahnarztpraxis auf. Im Zweifel kann eine Untersuchung im Schlaflabor erfolgen. Als erfahrene Kieferorthopädie Nürnberg stehen wir Ihnen jederzeit für eine Bruxismus-Diagnose zur Verfügung.
Kieferorthopädische Ansätze zur Behandlung
Bei Bruxismus gilt es zuallererst, die Zähne vor den schädlichen Folgen des Zähneknirschens zu schützen. Das geschieht mit einer Aufbissschiene. Diese tragen Betroffene nachts, sodass sich die Zähne durch das Zusammenbeißen nicht abnutzen. Außerdem sollten durch das Knirschen entstandene Fehlstellungen korrigiert werden, um den Kiefer nicht zusätzlich zu verspannen und dadurch das Zähneknirschen zu verschlimmern.
Die Knirscherschienen helfen allerdings nicht gegen die daraus resultierenden Verspannungen der Kiefermuskulatur. Hier gilt es, das Zähneknirschen ganzheitlich zu behandeln: Durch das Erlernen von Entspannungsverfahren können Betroffene Stress reduzieren und neigen dadurch oft weniger zum nächtlichen Zähneknirschen. Mittels Biofeedback werden sie darauf aufmerksam gemacht, wann Sie die Kiefermuskulatur anspannen und die Zähne aufeinanderpressen. So lässt sich die unbewusste Gewohnheit willentlich verändern.
Myofunktionelle Therapie und Verhaltenstherapie
Die myofunktionelle Therapie ist eine besondere Form der Physiotherapie. Durch spezielle Übungen wird die Zusammenarbeit der Kiefer-, Lippen- und Gesichtsmuskulatur verbessert. Indem schädliche Bewegungsmuster korrigiert werden, kann auch die Neigung zum Zähneknirschen abnehmen.
Wer aufgrund von starkem Stress und der Unfähigkeit zu entspannen nicht nur unter Bruxismus, sondern auch unter anderen Beschwerden leidet, für den kann sich eine Psychotherapie lohnen. In der Verhaltenstherapie analysieren Betroffene zusammen mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin ihren Alltag, finden heraus, was sie belastet und wie sie Stress im Alltag reduzieren und sich besser entspannen können.