Sportzahnmedizin wird häufig auf die reine Zahn-Traumatologie reduziert, also die Schädigung von Zähnen oder Kieferknochen als Folge eines Sportunfalls. Es gibt jedoch zwei weitere Bereiche, denen ein spezialisierter Sportzahnarzt Beachtung schenkt. Das akribische Auffinden und Eliminieren leistungsmindernder Störfaktoren, wie versteckte Entzündungen oder falscher Biss, kann für den Erfolg eines Athleten von substanzieller Bedeutung sein. Hinzu kommt das durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegte Potenzial bei der Leistungsverbesserung durch spezielle Aufbisshilfen, die je nach Ausführung positive Effekte in den Bereichen Beweglichkeit, Schnelligkeit, Maximalkraft, Gleichgewicht, Stabilität, Ausdauer und Regeneration bewirken können.
Den Unterschied machen im Spitzensport nur Kleinigkeiten. Leistungsverbesserungen um nur wenige Prozent können entscheidend sein. Gemeinsam mit Sportmedizinern, Physiotherapeuten und Trainern gilt es deshalb, diese Potenziale auszuschöpfen. Die Sport-Zahnmedizin kann dazu einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten. Schonende non- oder minimalinvasive sowie ganzheitliche Konzepte stehen dabei im Vordergrund. Neueste Erkenntnisse und eine Organisation sowie Aus- und Fortbildungen für Sportzahnärzte werden über die Deutsche Gesellschaft für Sport-Zahnmedizin e.V. (DGSZM) koordiniert.
Erhöhte Aufmerksamkeit ist dem Schutz der Zähne übrigens auch in Verbindung mit der zugeführten Nahrung zu widmen. Denn gerade im Ausdauerbereich werden häufig isotonische Getränke und kohlehydratreiche Riegel verwendet. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass diese durch die darin enthaltenen Zucker und Säuren die Zahnoberfläche angreifen können.