Entzündung der Weisheitszähne: Diese Symptome sollten Sie ernst nehmen

Der pochende Schmerz im hinteren Kieferbereich beginnt meist unerwartet. Was anfangs noch als leichtes Ziehen abgetan wird, kann schnell zu einer ernsthaften Beeinträchtigung werden. Entzündete Weisheitszähne gehören zu den häufigsten Problemen in der zahnmedizinischen Praxis und können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Besonders tückisch: Die Symptome entwickeln sich oft schleichend, werden zu spät erkannt oder falsch eingeschätzt. Als bester Zahnarzt Nürnberg sehen wir bei edel & weiss täglich Patienten und Patientinnen, die unter diesen Beschwerden leiden. Wir möchten Ihnen helfen, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und richtig zu handeln.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Woran erkenne ich eine Entzündung der Weisheitszähne?
  3. Warum entzünden sich Weisheitszähne?
  4. Was tun bei einer Entzündung? Erste Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten
  5. So beugen Sie Entzündungen der Weisheitszähne vor

Das Wichtigste in Kürze

  • Typische Anzeichen einer Weisheitszahn-Entzündung sind Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Mundöffnung.
  • Die häufigste Ursache ist der Platzmangel im Kiefer, der zu teilweise durchgebrochenen Zähnen führt.
  • Bei anhaltenden Schmerzen oder Fieber sollten Sie umgehend zahnärztliche Hilfe aufsuchen.
  • Eine gründliche Mundhygiene und regelmäßige Kontrollen können Entzündungen vorbeugen.

Woran erkenne ich eine Entzündung der Weisheitszähne?

Eine Entzündung der Weisheitszähne macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Starke, pochende Schmerzen im hinteren Kieferbereich sind meist die ersten Anzeichen. Diese können auf eine Seite beschränkt sein oder beide Kieferhälften betreffen. Häufig strahlen die Schmerzen in Ohr, Schläfe oder Hals aus.

Ein weiteres deutliches Anzeichen ist eine Schwellung des Zahnfleisches rund um den betroffenen Weisheitszahn. Das Gewebe erscheint gerötet, geschwollen und ist bei Berührung äußerst empfindlich. In fortgeschrittenen Fällen kann sich die Schwellung auf die Wange und den Kieferbereich ausbreiten.

Typische Symptome einer Weisheitszahn-Entzündung:

  • Eingeschränkte Mundöffnung und Schwierigkeiten beim Kauen
  • Unangenehmer Mundgeruch und schlechter Geschmack
  • Leichtes Fieber und geschwollene Lymphknoten
  • Austritt von Eiter aus dem Zahnfleischbereich

Ein besonders alarmierendes Zeichen ist, wenn Sie Ihren Mund nicht mehr vollständig öffnen können. Diese sogenannte Kieferklemme deutet auf eine fortgeschrittene Entzündung hin und erfordert eine umgehende zahnärztliche Behandlung.

Warum entzünden sich Weisheitszähne?

Weisheitszähne sind die letzten Zähne, die in unserem Gebiss durchbrechen – meist zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr. Ihre Position ganz hinten im Kiefer ist der Hauptgrund für Probleme. Durch die Evolution hat sich der menschliche Kiefer verkleinert, während die Anzahl der Zähne gleich geblieben ist.

Die häufigste Ursache für Entzündungen ist der Durchbruch der Weisheitszähne. Dabei hat der Weisheitszahn nicht genügend Platz im Kiefer und bricht nur teilweise durch das Zahnfleisch. Es entsteht eine Tasche zwischen Zahn und Zahnfleisch, in der sich Speisereste und Bakterien sammeln. Da diese Bereiche mit der Zahnbürste kaum zu erreichen sind, entwickelt sich schnell eine Entzündung.

Weitere Faktoren, die Entzündungen begünstigen:

  • Fehlstellungen des Zahns, etwa ein Wachstum in Richtung Nachbarzahn
  • Mangelhafte Mundhygiene, besonders im schwer zugänglichen hinteren Mundbereich
  • Geschwächtes Immunsystem durch Stress oder Krankheit

Die entstehende Entzündung wird in der Fachsprache als Perikoronitis bezeichnet. Unbehandelt kann sie auf umliegendes Gewebe übergreifen und im schlimmsten Fall zu ernsthaften Komplikationen führen.

Was tun bei einer Entzündung? Erste Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten

Bei ersten Anzeichen einer Weisheitszahn-Entzündung können Sie selbst einige Maßnahmen ergreifen, um die Beschwerden zu lindern. Kühle Kompressen – von außen auf die betroffene Wange gelegt – helfen Schwellungen zu reduzieren. Vermeiden Sie dabei direkte Eisanwendungen, da extreme Kälte die Beschwerden verstärken kann.

Zur Schmerzlinderung können rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke eingenommen werden. Antibakterielle Mundspülungen reduzieren die Bakterienlast und können die Entzündung eindämmen. Besonders wirksam sind Spülungen mit Chlorhexidin.

Bei anhaltenden oder starken Schmerzen sollten Sie jedoch umgehend professionelle Hilfe aufsuchen. Besonders wenn folgende Warnzeichen auftreten:

  • Fieber über 38 °C
  • Starke Schwellung, die sich ausbreitet
  • Schluckbeschwerden oder Atemnot
  • Anhaltende Schmerzen trotz Schmerzmitteleinnahme

In der zahnärztlichen Praxis wird der betroffene Bereich gründlich gereinigt und gespült. Je nach Schweregrad der Entzündung kann die Verschreibung von Antibiotika notwendig sein. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin entscheidet dann, ob der Weisheitszahn entfernt werden muss, was häufig die nachhaltigste Lösung darstellt.

So beugen Sie Entzündungen der Weisheitszähne vor

Die beste Strategie gegen Weisheitszahn-Entzündungen ist eine gründliche Prophylaxe. Eine konsequente Mundhygiene ist dabei entscheidend. Verwenden Sie zusätzlich zur normalen Zahnbürste Interdentalbürsten oder Zahnseide, um auch die schwer erreichbaren Bereiche um die Weisheitszähne zu reinigen.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin sind unerlässlich. Durch Röntgenaufnahmen kann frühzeitig festgestellt werden, ob die Weisheitszähne problematisch wachsen und vorsorglich entfernt werden sollten, bevor es zu Beschwerden kommt. Beobachten Sie Ihre Weisheitszähne selbst aufmerksam und achten Sie auf erste Anzeichen von Problemen wie gelegentliches Ziehen oder leichte Schwellungen. Reagieren Sie frühzeitig auf Veränderungen, um schwerwiegenden Entzündungen vorzubeugen.

Bei edel & weiss Zahnärzte, Ihren Experten und Expertinnen für Kieferorthopädie Nürnberg, beraten wir Sie individuell, ob eine prophylaktische Entfernung Ihrer Weisheitszähne sinnvoll ist. In vielen Fällen kann dies langfristige Probleme verhindern und Ihre Mundgesundheit nachhaltig verbessern.