Vorbiss: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Als Vorbiss bezeichnen Kieferorthopäden und -orthopädinnen eine Fehlstellung vom Unter- gegenüber dem Oberkiefer: Dadurch befinden sich die unteren Schneidezähne vor den oberen Schneidezähnen – also umgekehrt, als es eigentlich üblich ist. Auch die restlichen Zähne der beiden Kieferhälften treffen sich nicht ideal.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Ursachen des Vorbisses
  3. Symptome eines Vorbisses
  4. Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
  5. Risiken und Komplikationen
  6. Prävention und Vorbeugung

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Vorbiss ist der Unterkiefer im Vergleich zum Oberkiefer zu lang.
  • Die Fehlstellung ist meistens angeboren, aber auch Umweltfaktoren können die Entwicklung des Oberkiefers verzögern.
  • Spezielle Spangen fördern das Wachstum des Oberkiefers, manchmal hilft aber nur eine operative Korrektur.

Ursachen des Vorbisses

Ein Vorbiss entsteht dann, wenn der Unterkiefer zu lang oder der Oberkiefer zu kurz ist. Manchmal kommt auch beides zusammen. In den meisten Fällen entsteht der Vorbiss durch einen unterentwickelten Oberkiefer. Grund dafür ist oft eine erbliche Veranlagung. Aber auch eine zu große oder anderweitig veränderte Zunge oder Probleme beim Atmen durch die Nase können die Entwicklung des Oberkiefers behindern. Nicht zuletzt kann ein Vorbiss durch traumatische Verletzungen des Kiefers oder auch durch das Rauchen entstehen.

Symptome eines Vorbisses

Neben den vorstehenden unteren Schneidezähnen zeigt sich ein Vorbiss oft auch durch ein vorstehendes Kinn. Während im Unterkiefer in der Regel viel Platz ist, manchmal sogar so viel, dass Zahnlücken entstehen, schieben sich im Oberkiefer die Zähne aufgrund des Platzmangels übereinander. Insgesamt haben Menschen mit Überbiss oft Schwierigkeiten beim Kauen, die mit der Zeit Schmerzen im Kiefergelenk verursachen können. Außerdem haben Betroffene oft Probleme beim Atmen durch die Nase und es kommt zu einer ästhetischen Beeinträchtigung des Gesichtsprofils.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Einen starken Vorbiss kann zahnärztliches Fachpersonal in der Kieferorthopädie in Nürnberg und Umgebung (Fürth, Erlangen) bereits an der Stellung der Zähne erkennen. Zur eindeutigen Diagnose werden Röntgenbilder des Ober- und Unterkiefers angefertigt. So lässt sich der Größenunterschied eindeutig bestimmen und analysieren. 

Je früher die Therapie eines Vorbisses gelingt, desto größer sind die Chancen, dass sich dieser ohne operativen Eingriff wieder beheben lässt. Kinder ab einem Alter von sechs Jahren bekommen dafür spezielle Spangen verschrieben. Diese sollen das Wachstum des Oberkiefers anregen und die Entwicklung des Unterkiefers bremsen. Dabei reicht es aus, wenn die Spangen nachmittags und nachts getragen werden.

Bei einer sehr starken Fehlstellung oder wenn diese erst zu spät diagnostiziert wird, kann der Vorbiss operativ behoben werden. Das Mindestalter für eine Operation beträgt 18 Jahre. So wird sichergestellt, dass sich die Kiefer nicht noch verschieben.  

Risiken und Komplikationen

Unbehandelt kann ein Vorbiss langfristig zu Problemen beim Essen und Sprechen führen. Auch die Zähne selbst leiden darunter, dass sie nicht richtig aufeinandertreffen. Sie nutzen sich schneller ab, was zu Zahnschmerzen und zu frühem Zahnverlust führen kann. Nicht zuletzt wird auch das Kiefergelenk stark beansprucht. Dadurch schmerzt es und es kann sogar zu einer Kiefergelenksarthrose kommen.

Prävention und Vorbeugung

Einem angeborenen Vorbiss kann man nicht vorbeugen. Hier hilft nur die frühzeitige Diagnose und Behandlung. Deswegen sollten auch Kinder regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt in Nürnberg und Umgebung (Fürth, Erlangen) gehen: Dieser erkennt aufkommende Probleme frühzeitig und sorgt für eine schnelle Behandlung.